Braumeister Stefan Mitreuter und Brauer und Mälzer Matthew Burdic aus dem Brauhaus Radebeul hatten sich vorgenommen ein „Honigbier“ zu brauen. Nach einem ersten Sud vor zwei Jahren haben sie vier verschiedene Probesude gebraut, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden waren. Diese Rezeptur wurde nun auf einer Brauanlage mit 950 Liter Ausschlagmenge für diese Bier umgesetzt und jüngst in den Verkauf gebracht.
Historisch ist der Ansatz, obergärig sollte das Bier sein, sowie zu der Zeit als Biere noch mit unterschiedlichsten Zutaten trinkbar oder im Idealfall, schmackhafter wurden. Honig, als teurer Rohstoff, diente vermutlich zu dieser Zeit eher als Zutat für einen noch geschmackvolleres Bier. Ein süßes und vielleicht klebriges Bier ist das „Hönigbräu“ aus Radebeul nicht.
Vier verschiedene Malze, großzügig eingesetzt, sind die Basis für den Körper und die Vollmundigkeit dieses Bräu. Die Malzsorten Pilsener Malz, Cara Hell, Münchner Malz und Weizenmalz wurden laut Brauerei eingesetzt. Die Honiggabe von 80 Kilogramm erfolgt erst im offenen Gärbottich beim Anstellen der Würze im kalten Bereich. Dabei werden die Honig-Aromen schonend verarbeitet und bleiben am Ende im Produkt. Er diente damit nicht der nachträglichen Süßung und Aromatisierung eines fertigen Bräus.
Modern ist es heute, Biere mit Hopfen nicht nur haltbar zu machen und dabei gleichzeitig auch die Bittere in das Bier zu bringen, sondern auch besonders aromatisch und vielfältiger im Trunk. Dazu wird sogenannter „Aromahopfen“ später im Brauprozess eingesetzt, als historisch erlernt. Hier kamen dann die Hopfensorten Cascade und El Dorado im Kaltbereich dazu. Es wurde Hopfengestopft, wie es neuerdings heißt.
Das Ergebnis, nach fünf Wochen, vom Einbrauen bis zur Abfüllung, präsentiert sich goldgelb im Glas und hat einen feinporigen stabilen Schaum. In der Nase nehmen wir Trockenfrüchte, Waldhonig- und Maracujanoten war. Das Bräu hat einen vollmundigen Antrunk mit feiner Bittere und im Abgang intensiven Honigcharakter. Sowohl Bittere als auch Hopfencharakter präsentieren sich sehr vielfältig und facettenreich. Mit einem Alkoholgehalt von 5,8 % vol. und einer Bittere, die einem Norddeutschen Pils entspricht, dürfte das Bräu vielen Genießern sehr gut schmecken. Die empfohlene Genusstemperatur liegt bei 10 bis 13 Gard Celsius.
Insgesamt gibt es davon jedoch nur 600 Flaschen zu 1 Liter und 350l als Fassbier.
Übrigens:
Für 1 Kilo Honig sind ca. 150.000 Flugkilometer nötig. Für 1 Kilo Honig müssen mehrere Kilo Blütennektar oder Honigtau gesammelt werden. Für 1 Kilo Blütenhonig werden bis zu 2 Millionen Blüten besucht. Quelle: www.wir-fuer-bienen.at
BIERgenial hat das Honigbräu bei den Verkostungen im März mit im Programm.
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